Abendlicher Packetloss seit Mitte Februar festgestellt

[datenknecht]

Hallo Roki Glasfaserfreunde

Ich stelle hier seit ca. 1-2 Wochen über meinen rund um die Uhr laufenden "Smokeping" abends zwischen 20 und 23 UIhr leichtes Packetloss von max 10% fest. Das Netz der DG wächst ja bekanntlich von Tag zu Tag und es kommen neue Anschüsse dazu, die zum Großteil über Düsseldorf geroutet werden.

Schon im Februar des Vorjahres hatte ich eine Überlastung in den Abendstunden festgestellt. Anfang Juli wurde dann der Backbone erweitert. Von Februar bis Anfang Juli konnte man diesen Engpass messen. Alle Messungen stammen von einem Anschluss in Wassenberg (Kreis HS).

Anbei ein Beispiel vom März 2017. Meine Leitung 200Mbit war zu den Messzeitpunkten im "Idle" Modus.

jitter_ffm_14896105182755_1489528800_1489514400.png (28.25 KiB) 6297 mal betrachtet

Seit Mitte Februar 2018 sehe ich wieder diese Vorboten:

Anbei die Messungen zum Knotenpunkt in Düsseldorf bei der DG, über der alles geroutet wird.

02_20_2018_packetloss_dus_dg.jpg (55.83 KiB) 6297 mal betrachtet

Und eine Messung zu der Google Farm in Frankfurt:

02_20_2018_packetloss_ffm_google.jpg (58.78 KiB) 6297 mal betrachtet

Ich glaube Huy hat auch Smokeping laufen. Kannst du ähnliches festellen?

[datenknecht]

So gerade eben sogar über 10% Packetloss. Das ist schon schwache Werte für Glasfaser, maximale Durchsatzrate auch runter auf 80-100MBit/s von 200Mbit.

[Paul]

Das ist ja interessant, uns wurde doch hier immer verkauft, dass es mit Glasfaser diese Schwankungen nicht mehr gibt! Ähnliches habe ich auch von Nachbarn gehört die Glasfaser haben. Mit meinem alten Kupferkabel und einem Telekom Zuhause Vertrag (Leitung von Netcologne gemietet) liege ich immer knapp (95-97 MBit/s) bei den gebuchten 100 MBit/s.

[huy]

Interesssant, nach deinem Post habe ich auch mal bei mir geschaut und kann das geschilderte Verhalten bestätigen:

[datenknecht]

Habe der DG direkten Zugriff auf meinen "Smokeping" gegeben, damit die sich das mal live anschauen können. Das war bei der DG im Büro Dremmen (Heinsberg) nicht bekannt. Es liegt also tatsächlich am Peering Point im ECIX Düsseldorf. Dort wird der gesamte Traffic in NRW geroutet.

Interessant ist auch, dass beim internen Speedtest der DG abends kein Unterschied festzustellen ist. Damit meine ich den Test auf der Seite

https://deutsche-glasfaser.speedtestcustom.com/

Nimmt man abends alternativ zum Testen die Ookla Speedtest und wählt einen Server aus dem selben RZ, also z.B. Kommitt Ratingen oder cuegee Düsseldorf, dann gibt es ganz andere Resultate, die hier weit unter den gebuchten 200 MBit liegen. Auch ein ganz normaler Traceroute über den Command prompt zeigt den Engpass an.

http://www.speedtest.net/

Hier anbei einige Testergebnisse zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Bitte Verzeihung für die Malerei

deutsche_überlast_faser.png (75.21 KiB) 6248 mal betrachtet

[huy]

Ich frage mich, ob man das 'Problem' nur mit der 'shared' IPv4 hat. Evtl. müsste man mal IPv6 Pings durchführen.

Interessanter Effekt: Ich habe mal den Speedtest der DG laufen lassen und komme auf fast Maximum beim Download.
Offenbar ist nur der öffentliche Traffic bei mir auf 500 Mbit gedrosselt. Die Upload-Raten brechen aber überall ein.

[datenknecht]

Laut PeeringDB hat die DG in Düsseldorf einen 30G Port. Der gesamte Traffic der DG in NRW läuft ja über diesen Port. Kann mir durchaus vorstellen, dass der Port zur Primetime einfach überlastet ist. Solange man im internen Netz der DG bleibt, gibt es ja keinen Engpass.

https://www.peeringdb.com/net/6132

Manuelle Traceroutes waren abends auch über IPv6 langsamer als in der übrigen Zeit.

[JR__]

Das ist ja interessant, uns wurde doch hier immer verkauft, dass es mit Glasfaser diese Schwankungen nicht mehr gibt! Ähnliches habe ich auch von Nachbarn gehört die Glasfaser haben. Mit meinem alten Kupferkabel und einem Telekom Zuhause Vertrag (Leitung von Netcologne gemietet) liege ich immer knapp (95-97 MBit/s) bei den gebuchten 100 MBit/s.

Hallo Paul.

Das stimmt so nicht. Bereits auf der ersten Projektvorstellung von der DG im Ratssaal im Dezember 2016 wurde nicht ausgeschlossen, dass die Leistung bei überdurchschnittlicher Nutzung auch sinkt. Der DG Vertreter gab ein Beispiel vor allen Anwesenden: Er versprach, dass das Netz es schafft wenn die Fußball-Nationalmannschaft spielt und alle Kunden das Spiel in HD über Glasfaser sehen wollen. Das heißt: Selbst unter voller Last liefert der Anschluss knapp 20MBit - oder umgekehrt: Bei Volllast kann die Bandbreite im Netz auf 20% sinken (wenn man von 100MBit ausgeht).

Da sind 10% Verlust noch weit von dem Beispiel entfernt.

Gruß Jürgen

[karszcz01]

Hallo Jürgen,

ich habe die erste Sitzung im Ratssaal leider nicht mitgemacht, daher habe ich diese "Kleinigkeit" auch nicht mitbekommen.
Allerdings hieß es in der ersten Veranstaltung in der Gillbachschule ganz klar, dass die DG zwar bis zu xx MBit schreiben muss aber die Leistung immer voll anliegen würde, da auch dort gefragt wurde ob es bei der Glasfaser zu Einbußen in den Abendstunden kommen würde.
Außerdem sind 80-90 Mbit bei einer 200er Leitung keine 10% und liegen Meilenweit von dem versprochenen entfernt.

Gruß Karsten

[Paul]

Danke Karsten,

auch ich war nicht im Ratssaal, aber sowohl bei der Veranstaltung in der Alten Schule Sinsteden, als auch hier im Forum wurde damals immer vermittelt: Ein Leistungsabfall den Abendstunden gibt es nur bei den alten Kupferleitungen, aber nicht bei Glasfaser. Einige meiner Nachbarn berichteten mir jetzt von maximal erreichten 80 - 100 MBit in den Abendstunden, bei gebuchter 200er Leitung. Wenn ich richtig rechne, sind das knapp 50%!

Gruß Paul